Marañón Baumsteiger-Excidobates mysteriosus

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Haltung Marañón Baumsteiger:

Allgemeines: Der Marañón Frosch ist ein sehr kleiner dunkelbrauner Frosch mit weißen Punkten und Streifen. Jedes Tier hat eine inividuelle Musterung und einen unterschiedlich großen Fleck unter dem Kinn.  Eine weitere Besonderheit ist, dass er gerne klettert und selten springt. Excidobates mysteriosus besitzt, wie die Pfeilgiftfrösche,  ein natürliches Hautgift, das ihn vor Bakterien- und Pilzinfektionen schützt. Bei den Nachzuchten ist das Gift so gut wie nicht mehr nachweisbar. Sie lassen sich gut beobachten, da sie sehr aktiv sind und keine Scheu zeigen.

Name: Excidobates mysteriosus, “dendrobates”mysteriosus, ranitomeya mysteriosa, Schokoladenbaumsteiger
Herkunft und Vorkommen: Peru auf über 900-1300 Meter Höhe und oberer Rio Marañón. Er lebt hauptsächlich auf Baumkronen auf denen die Bromelienart Aechmea nudicollis wächst. Dort bewohnt er die Bromelie, deren Trichter immer mit Wasser gefüllt ist.
Größe:25-27mm
Alter: bis 10 Jahre
Meldepflicht: ja (alle Amphibien in Österreich)
Herkunftsnachweis: ja

Futter/Nahrung:

Insektenfresser: Drosophila (Fruchtfliegen), Erbsenblattläuse, Weizenblattläuse, Mikroheimchen, Ofenfische, Springschwänze, tropische weiße Asseln, kleine Grillen, Bohnenkäfer.Die Futterinsekten 1-2 mal wöchentlich mit einem Vitamin-Mineralpräparat bestäuben.
Jungtiere: Fütterung jeden 2. Tag
Adult Tiere: Fütterung alle 2-3 mal die Woche

Haltung & Terrarium Einrichtung:

Terrarium Typ: Regenwaldterrarium, Paludarium (Aquarium/Terrarium)
Mindestgröße Terrarium:40x40x80 cm (paarweise)
Beleuchtung: UVB-Leuchte, Grundbeleuchtung LED-Spot, Heizkabel, verschiedene Klimazonen einrichten.
Beleuchtungszeit: 12-14 Stunden
Temperatur: tagsüber 22-26 C°, nachts 18-21 C°
Luftfeuchtigkeit: tagsüber bis 60-80%, nachts 100%

Einrichtung Terrarium

Der Marañón Baumsteiger ist ein Baumbewohner, daher sollte dasTerrarium mehr Höhe als Breite haben. Die Jungtiere halten sich vorallem im oberen Bereich des Terrariums auf. Je älter sie werden und ihre Revier abstecken, desto mehr sind sie am Boden. Als Schlafplatz ziehen sich die Marañón Baumsteiger in die Wohnbromelie zurück.

Die Frösche brauchen viele Rückzugs-und Versteckmöglichkeiten. Die Seitenwände sollten nicht reflektieren bzw. verdeckt werden. Viele Äste zum Klettern, als auch Wurzeln, Pflanzen, Steine und Höhlen, Kokosnussschalen, Tontöpfe, Korkröhren, Korkstücke uvm.

Ein Wasseranteil ist unbedingt notwendig, ob mit Wasserschale oder Paludarium (kleiner Bach, Wasserfall mit Wassergraben). Darauf achten, das sie keine sehr guten Schwimmer sind, daher mehrere Ausstiege anbieten und die Wasserschalen nicht zu tief mit Wasser füllen (bis Sitzhöhe).

Bodengrund: unterste Schicht Blähton als Drainageschicht, Flies, Terrarienerde, Laub (Buchen-Eichenlaub sterilisiert) und Moos (sterilisiert). Der Bodengrund sollte nicht zu nass sein.
Pflanzen: Vor allem große Bromelien (Vriesea, Guzmania) da sie als Schlaf-, Brut-, und Rückzugsort dienen. Tillandsien, Orchideen, Erdbromelien (Cryptanthus), Fittonia, Farne, Kletterpflanzen bspw. Ficus pumila, Scindapsus, uvm.

Sozialverhalten /Lebensweise

Der Marañón Baumsteiger lässt sich tagsüber gerne blicken und sich sehr gut beobachten. Er sollte paarweise ,oder in einer Kleingruppe, gehalten werden.  Mehrere Männchen und Weibchen sind untereinander sehr verträglich, dennoch sollte man nicht zuviele Männchen halten, da die Männchen ab der Geschlechtsreife ihre Revier abstecken und patrouillieren.
Geschlechtsunterscheidung: Die Weibchen sehen etwas kräftiger aus als die Männchen. Wirklich unterscheiden lassen sie sich aber erst durch das Rufen der Männchen.
Eiablage:Im Alter von 10-12 Monaten wird geschlechtsreif. Die Weibchen folgen dem Männchen zum Bromelientrichter und legen dort 4-8 Eier ab. Es können auch Filmdosen und Laichhäuser angeboten werden. Die ersten Gelege sind meist leer und es dauert oft 18-14 Monate bis die ersten Gelege befruchtet sind. Nach der Befruchtung bewacht und bewässert das Männchen das Gelege. Die Quappen sollten dann getrennt aufgezogen werden, da sie kannibalistisch veranlagt sind.

Wichtig:

Excidobates mysteriosus sind keine sehr guten Schwimmer, daher ist es wichtig ihnen bei tieferen Wassergräben mehrere Ausstiege anzubieten und die Wasserschalen nicht zu voll zu füllen.

Wegen der hohen Luftfeuchtigkeit ist eine gute Belüftung und Sauberkeit sehr wichtig. Futterreste und Kot täglich entfernen. Vorsicht bei Wiesenplankton (frei gefangene Insekten) da dieses die Giftwirkung der Tiere erhöhen kann und oft pestizidbelastet sind. Der Wasseranteil muss regelmäßig erneuert werden und mindestens 2-3 mal am Tag sprühen, um eine hohe Luftfeuchtigkeit zu erreichen.

Empfehlung: Beregnungsanlage, für den Sommer ein Kühlgerät, mittelgroße-große Bromelien, Tillandsien, Rankpflanzen, Wasserschalen, Korkäste zum Klettern

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